Digitale Spiele haben bereits eine lange Geschichte hinter sich, denn die Videospielbranche ist sich stetig am Verbessern und Wachsen. Nicht ohne Grund gehört sie zu den Bereichen, die sich bis heute am meisten verändern. Doch wie hat alles angefangen? Werfen wir einen Blick auf den Ursprung!

Goldenes Zeitalter (1972-1983)

Die erste Entwicklung von digitalen Spielen begann schon in den 50er Jahren, während junge Akademiker an amerikanischen Universitäten mit Computern experimentierten. Zu Pionierzeiten entwickelte Steve Russell, ein Student, das Spiel „Spacewar!“. 1961 kam dann auch das erste von ihm entwickelte Computerspiel heraus. Diese Versuche waren aber nur für ein kleines Publikum auf Universitätsrechnern zugänglich. Offiziell wurden Computer- und Videospiele von Ralph Baer, welcher die erste Konsole Magnavox Odyssey kreierte, entwickelt. Nolan Bushnell, der Gründer von Atari folgte dann 1972 mit „Pong“, einem Videotennis. Konsolen wurden in den 70ern bereits mit einer entsprechenden Software versorgt.

Das goldene Zeitalter für die Videospiele waren die 70er bis Anfang der 80er Jahre. Spielhallenklassiker wie „Asteriods“ und „Space Invaders“ von Atari waren Kult und wurden später auf Heimkonsolen umgesetzt. Zu den beliebtesten Konsolen gehörten CBS ColecoVision, Intellivision von Mattel sowie Atari VCS 2600. Die Branche lieferte unzählige Rekordergebnisse ab, obwohl die Branche noch völlig neu war. Die positive Marktentwicklung war aber geblendet von zu vielen produzierten Konsolen, die von ihrer Software ausgehend als qualitativ minderwertig galten. Viele Konsolenhersteller und Software-Anbieter gingen durch die ausbleibenden Absätze in die Insolvenz. 1983 kam es dann zu einem Crash in der amerikanischen Spielbranche.

Heimcomputer und japanische Konsolen (1984-1991)

1984 schafften es die japanischen Videospielhersteller Sega und Nintendo auf den Markt. Nach der Krise konnten diese sich am US-Markt beweisen und mit ihrem Erfolg auch andere Unternehmen inspirieren, einen Neuanfang zu wagen. Atari und Commodore Amiga verkauften erfolgreiche Heimcomputer ab 1985. Es herrschte somit ein Konkurrenzdruck zwischen den Computern und japanischen Konsolen. Sega und Nintendo riefen die Spielfiguren „Sonic the Hedgehog“ und „Super Mario“ in die Pop-Kultur ein. Auf der Seite der Heimcomputer lässt sich zusammenfassen, dass die später weiterentwickelte und ausbaufähige Hardware die Grenzen der Technik immer wieder aufs Neue übertreffen konnte. Zu diesem Zeitpunkt der Geschichte wurde auch die erste richtige Abspaltung zwischen Konsolen und Heimcomputern deutlich, da Japan die eigenen Konsolen nur auf das Spielen ausrichtete, während Heimcomputer bis heute auch für andere Anwendungen genutzt wurden.

Die dritte Dimension (1992-2000)

Anfang der 90er gab es schon zahlreiche Heimcomputerserien von IBM-geeigneten Modellen, welche, verglichen mit den Macintosh-Computern von Apple, schon preiswert waren. 1989 zog der technische Fortschritt in die Konsolenwelt ein, als Sega mit einem Mega Drive die 16-Bit Geräte einläutete. 1991 folgte dann auch Nintendo. Ein Beispiel daran nahmen sich Atari und SNK. Schlussendlich blieben nur Nintendo und Sega übrig, da sich andere Konsolenhersteller aus dem Markt zurückgezogen hatten. Die stets weiterentwickelte Power der Prozessoren sorgte für frischen Wind mit einer neuen Qualität der Pixelgrafiken und digitalen Klängen. Mit Hilfe von FX-Chips waren nun auch erste Ausflüge in dreidimensionale Räume möglich.

Zwischen 1994 und 1995 erschienen die 32-Bit-Konsolen. Sony, der Technikgigant stieg mit der PlayStation in den Markt und bescherte großartige Videosequenzen mit filmreifem Soundtrack, dank des Speichermediums CD. Die Konkurrenten zu dieser Zeit waren hauptsächlich Sega Saturn und Nintendo 64. Videospiele wie Lara Croft und Super Mario feierten große Erfolge mit der Navigierung eines dreidimensionalen Raumes und der präzisen Kontrolle. 1999 und 2000 kamen dann die 128-Bit-Systeme mit PlayStation 2 und Sega Dreamcast auf den Markt. 2002 folgten darauf der Game Cube von Nintendo sowie der Neuling Microsoft, mit seiner Xbox.

High Definition und Online-Gaming (2001-2010)

2001 wurde mit dem Online-Service „Xbox Live“ ein neuer Grundstein im Online-Gaming-Trend gesetzt. Die Xbox 360 folgte im Jahr 2005, sowie die PlayStation 3 ein Jahr danach, die auch einen Online-Service mitintegrierte. Diese Konsolen waren besonders für ihre HD-Grafiken bekannt. Nintendo verblüffte mit der Veröffentlichung der Wii-Konsole, welche auf Bewegungssteuerung setzte, sodass beispielsweise Sportarten wie Tennis und Golf intuitiv mit dem Körper gespielt werden konnten. Auch der Heimcomputer sorgte in den 2000ern für Gesprächsstoff, denn Spielplattformen wurden ein wichtiger Bestandteil der PC-Welt. Ein Vorzeigebeispiel ist das Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ welches seinen Höhepunkt im Jahr 2010 mit über 12 Millionen Spielern erreichte. Beliebter wurden aber auch Games, welche man unterwegs spielen konnte, sogenannte Handhelds, wie der Nintendo DS und die PlayStation Portable.

Entwicklungen bis Heute: KI und Online-Gaming

Die sogenannte künstliche Intelligenz (KI) spielt eine wichtige Rolle bei technischen Entwicklungen. Es geht nicht nur darum Computern bestimmte Programme, Mechanismen oder Spiele beizubringen, sondern auch das menschliche Dasein in den Alltag zu integrieren. Man kann die Aufgabe von KIs allgemein als nichtmenschliches Lernen zur Problemlösung definieren, eine Idee die ihre erste Anwendung in den 50er Jahren beim Brettspielklassiker Dame fand und deren Einbindung in komplexere Situationen mit unvollständigen Information bis heute versucht wird: zum Beispiel beim Verhandeln, in der Medizin, oder auch beim Pokern. Mittlerweile versuchen Firmen wie Tesla sogar, die KI nicht nur in ihre selbstfahrenden Autos einzubauen, sondern sogar für die Produktion von Fahrzeugen in Form humanoider Roboter zu verwenden. Letztendlich findet die künstliche Intelligenz im Bezug zu Videospielen eher selten Anwendung, aber ist zunehmend bei der Videospielentwicklung präsent. Ein Beispiel dazu liefern die Assassin’s-Creed-Videospiele, Cyberpunk 2077 sowie Watch Dogs: Legion, bei denen sich die Lippenbewegungen von den Spielcharakteren automatisch an die Sprachfassung anpassen.

Auch das angesprochene Online-Gaming ist ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben. Immer mehr Spieler möchten sich online mit anderen Gamern messen und dabei ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dazu sind Browsergames beliebt, die kostenlos gestartet und auf verschiedenen Geräten gespielt werden können. Die Games im Browser sind heute nicht mehr nur kurzlebige Minispiele, sondern auch komplexe Titel wie Farmerama mit zahlreichen Levels und einer langen Spielzeit.

Der Markt an digitalen Spielen gestaltet sich heute vielfältiger denn je. Menschen aus unterschiedlichen Schichten und Altersgruppen genießen die Freude am Spielen – egal ob PC, Konsole, Tablet oder Smartphone. Die hohe Qualität moderner Spiele ist jedoch nur möglich, weil in der Vergangenheit bereits viele schlaue Köpfe an unterschiedlicher Hard- und Software gearbeitet haben.

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